Nachdem die Kinderbuchmesse in Bologna zuletzt wegen Corona abgesagt werden musste, fand sie letzte Woche nach zweijähriger Pause endlich wieder statt. Es war ein Fest!
Zwar war alles etwas kleiner und beschaulicher als vor der Pandemie, dafür war die Stimmung bei den TeilnehmerInnen umso gelöster. Es war überdeutlich zu spüren, wie sich die ganze Branche darüber freute, sich endlich wieder persönlich zu begegnen. Ich bin gespannt, wie sich die Messe in den nächsten Jahren entwickelt und ob sie nach und nach wieder zu alter Größe findet…
Wie jedes Frühjahr traf sich vor zwei Wochen die internationale Kinder- und Jugendbuchszene auf der Kinderbuchmesse in Bologna. Wie bereits im Vorjahr reiste ich als Teilnehmer einer offiziellen Delegation bayerischer Kinderbuchillustratoren nach Italien. Die Reise wurde von Bayern International in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft München und Messe Leipzig, im Auftrag des Bayerischen Wirtschaftsministeriums organisiert.
In diesem Jahr bestand die Delegation aus Zwölf Illustrator*innen mit Arbeitsschwerpunkt Kinder- und Jugendbuch, die sich gemeinsamen mit bayerischen Verlagen und Medienunternehmen an einem Gemeinschaftsstand präsentierten.
Bereits im Vorfeld der Messe hatte ich viele Treffen mit unterschiedlichen Verlagen vereinbart, so dass der Messekalender mit den zusätzlichen Programmpunkten der Delegationsreise mehr als gut gefüllt war. Neben wunderbaren Netzwerk-Abendessen und vielen Begegnungen am Messestand, gab es für mich im Rahmen des offiziellen Programms vor allem zwei besondere Highlights:
Rundgang zu den Bayerischen Verlagen
Eine wunderbare Gelegenheit mit Verlagen aus Bayern in Kontakt zu kommen und mehr über ihre Bedarfe und Programme zu erfahren, war ein geführter Rundgang mit Dr. Klaus Beckschulte vom Börsenverein des deutschen Buchhandels Bayern. Gemeinsam besuchten wir die Messeauftritte von Hanser, Magellan, Tessloff, Tulipan, Ars Edition und Arena. Im Anschluss an den Besuch überreichten wir den Referenten der Verlage eine gestaltete Portfolio-Mappe mit Arbeiten aller teilnehmenden Illustrator*innen. Es wäre natürlich wünschenswert, wenn sich aus diesen Kontakten zukünftig auch Kooperationen entwickeln.
Interview mit Christine Paxmann von Eselsohr
Ein weiteres Highlight der Delegationsreise war der Besuch von Christine Paxmann am bayerischen Gemeinschaftsstand. Sie ist Herausgeberin des Eselsohr, DER Fachzeitschrift für Kinder- und Jugendmedien, und wohl die beste Kennerin der Messe und des Jugendbuchmarktes. In Form eines Interviews mit anschließendem Dialog teilte sie bereitwillig, ausdauernd, herzlich und unverblümt ihr Wissen und ihre Erfahrungen aus der Branche mit uns.
Messe-Fazit
Wie auch in den letzten Jahren, war die Kinderbuchmesse in Bologna wieder ein absolutes Highlight im Jahreszyklus. Bologna ist der Ort, an dem sich alle diejenigen treffen, die professionell im Bereich Kinder- und Jugendbuch agieren. Das beginnt bei der Anreise im Zug, wo sich durch Zufall oft wunderbare Kontakte ergeben, setzt sich auf der Messe fort und wird am Abend bei einem Glas Rotwein gefestigt. Auch dieses Jahr habe ich wieder unzählige Kollegen und Kolleginnen getroffen, neue Verlagskontakte aufgebaut und alte Kontakte aufgefrischt. Trotz der völligen Erschöpfung und merklich beanspruchter Stimmbändern bei der Heimfahrt über die Alpen, hinterlässt die Reise nach Bologna immer eine große Euphorie und Motivation. Der Kinder- und Jugendbuchmarkt ist einfach eine angenehme und familiäre Branche, zu der ich mich sehr gerne zähle.
Dieses Frühjahr nahm ich als einer von zehn bayerischen Illustratoren und Illustratorinnen, an einer organisierten Unternehmerreise zur Kinderbuchmesse Bologna teil. Die Messe gilt weltweit als das wichtigste Branchentreffen im Bereich Kinder- und Jugendbuch, sowie für digitale Kindermedien. In der aktuellen Ausgabe des Magazins Außenwirtschaft im Fokus, erschien nun ein umfassender Artikel, über die Illustratoren-Delegation aus Bayern und den Bayerischen Gemeinschaftsstand.
Bologna – Mit Stift und Feder am Bayernstand
Schon seit einigen Jahren Besuche ich die Kinderbuchmesse regelmäßig, freute mich aber über die Gelegenheit, als Mitglied einer offiziellen bayerischen Delegation – mit eigenem Messestand – auf der Messe vertreten zu sein. Die Reise wurde von Bayern International und dem Kompetenzzentrum der Landeshauptstadt München organisiert, denen ich an dieser Stelle auch noch einmal für die gute Koordination danken möchte.
Gegenüber den Verlagen fühlte ich mich etwas mehr auf Augenhöhe. Der Bayernstand gab mir die Gelegenheit, auch mal als Gastgeber Gesprächspartner zu begrüßen und vertiefende Gespräche mit potenziellen Auftraggebern zu führen.
Für mich war die Messereise ein voller Erfolg, der neben vielen neuen Kontakten zu Kollegen und Kolleginnen zu Zusammenarbeiten mit mehreren Verlagen führte. Der eigene Messestand (mit Catering und der Möglichkeit potentielle Auftraggeber zu sich einzuladen) waren dabei sehr hilfreich. Es ist einfach ein anderes Standing, als wenn man sich in die endlosen Schlangen von Illustratoren und Illustratorinnen bei den Mappensichtungen der Verlage einreihen muss…